Die Kosten für den neuen Hauptstadtflughafen bei Berlin steigen voraussichtlich auf mehr als sieben Milliarden Euro. Nach dem Businessplan der Betreiber seien 770 Millionen Euro zusätzlich nötig, sagte ein Sprecher des Flughafens und bestätigte damit einen Bericht des Senders RBB.
Damit würden die Kosten für den drittgrößten deutschen Flughafen BER knapp 7,3 Milliarden Euro erreichen - beim ersten Spatenstich 2006 war von zwei Milliarden Euro die Rede gewesen. Fehlplanungen, Verzögerungen, Baumängel und Erweiterungen des Baus treiben seither jedoch die Kosten in die Höhe.
Dass sich weitere Mehrkosten ergeben würden, war klar, seit die Eröffnung des Flughafens im Dezember ein weiteres Mal verschoben wurde - dieses Mal von 2018 auf 2020. Ursprünglich sollten im neuen Terminal in Schönefeld 2011 die ersten Passagiere einchecken.
Bund und Länder sollen Hälfte der Mehrkosten tragen
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hatte im Januar erklärt, für das Terminal würden 300 bis 400 Millionen Euro benötigt. Zudem sei Geld nötig, um Kredite zu tilgen und Zinsen zu zahlen. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen 140 Millionen Euro für den Schuldendienst aufbringen müssen.
Damit ist der Sprung über die Marke von sieben Milliarden Euro plausibel. Lütke Daldrup betonte jedoch, insgesamt würden die Mehrkosten unter einer Milliarde Euro liegen.
Nach RBB-Angaben soll die Hälfte der 770 Millionen von den Flughafeneigentümern Bund, Berlin und Brandenburg kommen - ob als Zuschuss oder Darlehen blieb offen. Für den Rest wolle die Flughafengesellschaft Bankkredite aufnehmen.
Der Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) bestätigte am Freitag, dass ihm Zahlen dazu vorliegen. Das Gremium dürfte am Dienstag tagen. Kollatz-Ahnen nannte das Ziel, die Finanzierungslücke durch Anstrengungen des Unternehmens sowie weitere Optimierung zu verkleinern.
Quelle : spiegel.de
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